Zum Abschied an die Kultur-Palette
Text: Hildegard Rauch
Melodie: "Das Wandern ist des Müllers Lust"
1. Das Wandern nun Dein Schicksal ist,
weil Du nur ausgeliehen bist, musst wandern.
Von Stadt zu Stadt, von Land zu Land,
vom Mittelmeer bis zum Nordsee-Strand
reist in Europa Du umher und fehlst uns sehr.
Musst wandern, von einem Ort zum andern.
Musst wandern, musst wandern, musst wandern!
2. Palette, Du warst eine Wucht,
die meiste Zeit fast ausgebucht, der große Hit!
Ob Musik, Theater, Zauber-Show, Jongleur,
Künstler aller Arten und Couleur –
sie alle strömten zahlreich her und machten mit.
Dazu warst Du auch sehr fotogen – das kann man auf den Fotos sehn –
ragst auf hoch und steil: Einfach supergeil!
3. Beim Zählen auch die Nase vorn
– pro Einwohner ein Weizenkorn – viel zählt is' worn.
Eine Woche lang am Sonderstand,
die Sonne heiß herniederbrannt': Fast heißer als am Meeresstrand, es war enorm.
Die Bürgerzahl von unsrer Stadt
gezählet ist als Weizensaat zum Säen und Wachsen und Blühen
4. Von früh bis spät warst Du bewacht,
bevölkert auch bei Tag und Nacht, bei Tag und Nacht.
War ab halb elf auch der Zapfenstreich gingen wir nach Hause nicht so gleich:
Es wurd' getanzt, gesungen und gelacht die halbe Nacht.
Ja mindestens die halbe Nacht haben mit dem Wachmann wir gewacht
und Brotzeit frühmorgens mit ihm gemacht.
5. Doch gar manche Leute warten drauf,
dass die Palette hört nun auf und von dannen lauf.
Denn seit Wochen liegt das Handy drunter schon
und es fehlt der altvertraute Klingelton.
Auch Schlüssel, Brillen, Portemonnaie fielen durch – o jeh!
Dafür gibt's nun ein Fundbüro, macht alle loser wieder froh.
Auch die Limette, die kleine nette, wieder jongliert wer'n kó.
6. Mit Lisa erst und Verena,
René und auch Antonia kam man stets klar.
Sie schleppten Mikros, Licht und Boxen ran
und halfen, wo man helfen kann.
So fing unsere Gemeinschaft an, die Gott bewahr'!
Und unser guter Thomas Höft hält in der Hand das Bewerbungsheft
für Augsburg, für Augsburg und die Kultur.
7. Drum laßt uns nicht so traurig sein,
palettenlos, doch nicht allein wird's weitergehn:
Wenn auch verlassen bleibt der Rathausplatz
wo kommt für sie nun her Ersatz?
Ihr Geist als wunderbarer Schatz wird weiterwehn! Und dieser Geist nun in uns ruht
und gibt uns Kraft und neuen Mut
zum Wandern, zum Wandern und viel zu tun ...